19. Sept. – 12. Okt. 2o19
Do. 19. Sept. 2o19
Flug Frankfurt a.M. nach Casablanca. Anreise mit dem Zug und Flug waren pünktlich. Royal Air Maroc bietet einen etwas altertümlichen Service – aber gut. Zu essen gab es Zitronenhuhn mit Reis oder geschmortes Rindfleisch mit Aprikose und Backpflaume an Reiskorn-Nudeln. Lecker!
Die Einreise am Flughafen war etwas umständlich mit langen Schlangen. Nach zwei Stunden waren wir durch.
Das Hotel Maroccan House war Beton auf marokkanisch alt gequält. Man könnte es auch Kitsch nennen. – Schöner überdachter Innenhof. Um eins waren wir im etwas schmalen Bett, welches allerdings eine gute harte Matratze hatte und hoch genug war.
Fr. 20. Sept. 2o19
Wenig und schlecht geschlafen. Strasse vor dem Zimmer laut trotz fünftem Stock. Dafür war das Frühstück gut und gemütlich. Das Buffet hat mehr geboten als wir essen konnten. Und das in schönem Ambiente.
Fahrt zur Moschee Hassan II. Das Teil ist gewaltig, ohne beeindrucken zu wollen. Einfach nur schön in einem modernen maurischen Stil. Das Minarett ist über 200 Meter hoch. Das ganze liegt auf einer künstlichen Halbinsel direkt am Atlantik. Nur schön.
Stündige Weiterfahrt nach Rabatt. Es hat hier – wie schon in Casablanca – eine neue moderne Strassenbahn von Alstom. Gegenüber des Bahnhofs Rabatt Ville in einem Snack-Restaurant gut zu Mittag gegessen. Das Käseomlett mit Pommes waren lecker.
Nach dem Mittagessen Besichtigung der Kabah des Oudaïa. Schöner maurischer Garten und blau-weisse verwinkelte Gassen. Wunderbar gelegen an der Mündung des Bou-Regreg gegenüber von Salé.
Die Stadt wirkt sympathisch und ist sehr gepflegt. Das Mausoleum für Mohamed V war leider geschlossen – Freitag. Also blieb es beim unvollendeten Hassan-Turm und der ebenso unvollendeten Moschee.
Weiterfahrt im Fiat Ducato 12-Sitzer über die gut ausgebaute Autobahn nach Asilah: drei ein halb Stunden. Zu sehen gibt es die TGV-Trasse und jede Menge intensive Landwirtschaft (Zitrusfrüchte, Bananen und sonst. Gemüse) vieles für den Export.
Ursprünglich portugiesische Festung ist Asilah heute ein Badeort am Atlantik. Es gibt einen marokkanischen Binnen-Tourismus, der hier aufschlägt. Aufgrund eines jährlich stattfindenden internationalen Künstlerfestivals tragen die Häuserwände der Altstadt moderne Wandbilder vom feinsten. Neben dem portugiesischen Festungsturm gibt es eine Freiluftausstellung moderner Skulpturen.
Das Hotel Al Khaima (Das Zelt) am nördlichen Ende der Strandpromenade ist noch ziemlich neu. Um einen zentralen Pool gruppieren sich die Häuser mit den Zimmern. Unser Zimmer war gut mit Blick auf den Pool. Blvd. Mohamed VI
Sa. 21. Sept. 2o19
Wir haben Asilah auf eigene Faust unsicher gemacht. In der Altstadt ausführlich die Wandmalereien besichtigt und fotografiert. An der Strandpromenade kann man nicht nur Dromedare mieten, um auf ihnen den Strand abzureiten, sondern auch Kutschen. Diese ähneln den Fiakern in Wien und werden Kalesche genannt. Die meisten sind Bonbon-farbig, als wären sie direkt aus einem Disneystudio auf die Strasse gerollt.
Besonders in der Nähe zur Altstadt – aber auch sonst – fallen Dreiräder auf, die vorne aus einem Motorrad bestehen und hinten eine Ladefläche besitzen. Marke: Docker. Sie ersetzen weitgehend die Eselskarren, die es allerdings vereinzelt auch noch gibt.
Abends in dem schönen Restaurant dar al maghrebia in der Neustadt gut gegessen, welches wir schon am Abend vorher getestet hatten. Abends findet das Leben draussen statt. Die Av. Mohamed V und der Hauptplatz sind schön angelegt; mit Cafes und Restaurants laden sie zum flanieren ein.
So. 22. Sept. 2o19
Weiter geht es immer an der Küste entlang Richtung Tanger. Kurz vor Tanger fliessen Atlantik und Mittelmeer zusammen. Westlich von Tanger besichtigen die sog. Herkulesgrotte. Die Grotte liegt in der Steilküste und hat zum Meer hin eine Öffnung ist Form des afrikanischen Kontinentes. In der Antike wurde ja die Meerenge von Gibraltar als die Säulen des Herkules bezeichnet. Hier war das Ende der Welt.
An Kap Spartel, dem nordwestlichsten Punkt Afrikas, fliessen Mittelmeer und Atlantik zusammen. Es ist sehr windig und hat etwas geregnet. Ohne den Nebel und den Regen hätte man vom Restaurant aus eine wunderbare Aussicht.
In Tanger angekommen laufen wir vom Cinema Rif am Place 9 Avril aus durch die Altstadt und ihre Märkte bzw. Souks zur ehemaligen Internationale Zone von Tanger mit tollen Stadthäusern vom Anfang des vorigen Jahrhunderts. von dort ging es weiter zum Hafen. von einem Aussichtspunkt hatten wir eine tolle Übersicht. Es wird viel gebaut. Der moderne Hafen von Tanger ist heute allerdings ausserhalb der Stadt. Von hier ging es zum Hotel Tarik direkt an der Strandpromenade.
Der Nachmittag war dann frei und wir haben mit den anderen die Strandpromenade und den Blvd. Mohamed VI abgelaufen, sind dabei in einem schönen (Ketten-)Restaurant Robertos gelandet. Auf der Terrasse im ersten Stock hatten wir eine gute Zeit.
Der Libanese, bei dem einige zu Nacht essen wollten, lag in einem hochmodernen Shoppingcenter – nicht so romanisch. Dabei haben wir auch gleich den neuen Bahnhof von Tanger gesehen. Hier fährt der TGV über Rabat und Casablanca nach Marrakesch los.
Gegessen haben wir dann im Cappuccino in der Nähe des Hotels. Das ist eine Art moderne Eisdiele mit einem Restaurant kombiniert. Wir haben im ersten Stock auf der Terrasse gut gesessen und ebenso gegessen. Danach haben wir alle noch ein Bier bzw. einen Campari an der Hotelbar getrunken.
Mo. 23. Sept. 2o19
Heute geht es weiter über das Rif-Gebirge nach Chefchaouen. Hier werden nicht nur Oliven angebaut sondern immer auch noch Hanf für Haschisch (Kiff). Unterwegs schauen wir uns noch Tétouan an. Hier ist der spanische bzw. maurische Einfluss deutlich zu sehen. Mineralwasser kaufen und Geld wechseln ist immer ein Thema.
Das Hotel Dar Mounir in Chefchaouen liegt in der Altstadt und ist nur per Dreiradkarren zu erreichen. Also wird das Gepäck umgeladen, die letzten Meter dürfen wir es dann selber tragen. Die Zimmer sind nicht gross aber wild romantisch. Besonders die Badezimmer haben es uns angetan mit den kupfernen Armaturen. Wirklich ein einzigartiges Hotel mit einem super marokkanischen Frühstück.
Chefchaouen wurde von maurischen Flüchtlingen aus Spanien gegründet. Vieles bzw. das Meiste ist daher heute blau angemalt. Chefchaouen liegt am Ende eines Tales und hat eine eigene Wasserquelle – ist also gut zu verteidigen, was den Gründern wohl wichtig war. Bei der Stadtbesichtigung haben wir auch ein paar Hintergassen angeschaut, wo es nicht nur Touristenläden hat sondern auch z.B. Hammams, die von Einheimischen benutzt werden.
Abends haben wir noch einmal auf eigene Faust die Altstadt mit der Kasbah erkundet. Am Hauptplatz nahe der grossen Moschee haben wir im Café/Restaurant Mounir gemütlich gesessen und vorzüglich gegessen. Dabei konnten wir dem Treiben auf dem Platz und dem Betrieb der Moschee zusehen bzw. zuhören. Dafür haben Gnaoua-Musikanten und der Muezzin gesorgt.
Di. 24. Sept. 2o19
Nach dem Frühstück geht es zum Nationalpark Talassemtane. Hier ist eine Wanderung zu den Wasserfällen von Akchour angesagt. Nicht zu anstrengend. Nach dem Mittagessen geht es dann noch etwas durchs Rif-Gebirge und zurück nach Chefchaouen. Abends essen wir wieder am Hauptplatz allerdings in einem anderen Restaurant und nicht ganz so gut, wie am Tag zuvor.
Mi. 25. Sept. 2o19
Weiter geht es durchs Rif-Gebirge Richtung Fes. Ouazzane ist eine hübsche Kleinstadt auf dem Weg, wo wir uns im Marché central bei einer Bäckersfrau zum Mittagessen frische marokkanische Brötchen (kleine Brote) mit (Schmelz-)Käsefüllung organisieren (La vache qui rit).
Am Nachmittag erreichen wir Fes und werfen von der südlichen Festung (Borj Sud) aus einen ersten Blick auf die Altstadt. Buchstäblich von Oben sehen wir all die Satellitenantennen. Scheinbar hat jede Familie eine eigene, so dass auf einem Haus mehrere davon stehen. Weiter geht es zum im Jahr 1968 errichtete Haupteingang des Königspalastes Dâr el-Makhzen aus dem 17. Jahrhundert. Das im maurischen Stil errichtete grosse Tor mit sieben Türen liegt am Place des Alaouites. Hier endet eine der grossen Achsen aus der Neustadt. Direkt daneben liegt die Mela das ehem. jüdischen Viertel. Es ist gut an den Balkonen zur Strasse zu erkennen, deren Bauweise aus Andalusien stammt. Hier gibt es z.B. Läden für Hochzeitsausstattungen, die jeden Schischi bieten inkl. Hotel, Festessen etc.
Das Hotel Dar Aliane liegt in der Ville Nouvelle bzw. der Neustadt von Fes, die etwas von der Altstadt entfernt liegt. Es ist um einen gartenähnlichen Innenhof angelegt. Unsere Zimmer liegen alle im Erdgeschoss mit Sicht auf den Garten, sind gross und wunderschön eingerichtet. Unseres hiess Suite Sahara. Ein kleines Hotel im traditionellen Stil mit gutem Frühstück.
Gegen Abend sind wir dann die Avenue Hassan II unsicher gemacht. Zuerst in im Cafe Brasilia Minztee getrunken. Die Avenue ist eine richtig grosse Flaniermeile ähnlich den Ramblas. Auf dem Rückweg haben wir in einem kleinen Restaurant mit Blick auf die Flaniermeile lecker gegessen.
Do. 26. Sept. 2o19
Auf dem Programm für heute steht die Medina, die Altstadt von Fés. Angefangen habe wir im Gerberviertel. Da es noch relativ früh war, war der Geruch noch auszuhalten. Gelegenheit eine Lederjacke zu kaufen, die dann auf Mass gefertigt wird – abends geliefert. In der Medina kann man sich gut verlaufen, der Reiseleiter wusste genau wo es durch geht.
Zum Abendessen waren wir bei einer marokkanischen Mittelstandsfamilie in einem Vorort von Fes. Die Küche war ähnlich eingerichtet wie eine derartige Küche in Frankreich. Zu essen gab es trotzdem marokkanisch: Hähnchen mit Zitronen und allem Zubehör. Die Hausfrau hat sich mächtig in Zeug gelegt und wir haben uns entsprechend bedankt.
Fr. 27. Sept. 2o19
Volubilis, die römische Königsstadt Marokkos, ist angesagt. Hier gibt super erhaltene Mosaiken, die einfach so rumliegen. Auch sind gut erhaltene Termen zu besichtigen. Ihnen fehlen lediglich die Dächer und die Wände sind etwas reduziert. Und natürlich hat es jede Menge Touristen. Eir waren früh dran, da ging es noch. Der Führer sprach wie der Reiseleiter sehr gut deutsch, obwohl beide noch nie in Deutschland waren.
Quasi um die Ecke liegt Moulay Idris, ein Pilgerort. Hier befindet sich das Mausoleum für den Staatsgründers Idris I, in das man natürlich wieder nicht hinein kann. Wir sind auf dem Weg dahin durch den Markt, den Souk, der etwas am Berg liegt. Und haben dann vor dem Markt am grossen platz etwas getrunken.
Ebenfalls nicht weit liegt Meknés. Das Bab el Khemis, das Tor der Toleranz hat mir fast besser gefallen als das viel berühmtere Stadttor Bab Mansour. Natürlich sind wir nicht nur durch die Altstadt gewackelt sondern haben auch die imposanten Pferdeställe des Sultan Mulay Ismail angesehen. Fast noch beeindruckender ist die riesige Wasserfläche vor seinem Palast und damit auch vor den Pferdeställen. Von seinem unterirdischen Gefängnis für Christen, Portugiesen und Spanier haben wir nur die Lichtlöcher bestaunt.
Zurück in Fes haben wir abends sehr fein in einem grossen Garten in der Nähe des Dar Aliane gut gesessen und ebenso gegessen. Es wahr das Restaurant im Lehrerklub Club des enseignants des écoles von Fes: Café Restaurant Printemps.
Sa. 28. Sept. 2o19
Heute geht es Richtung Wüste d.h. Richtung Sahara. Davor liegen aber noch ein paar Berge. Etwa der mittlere Atlas. Hier machen wir einen kurzen Halt in Ifrane. Ausser einem in Stein gehauenen Löwen gibt es hier ein Hotel ‹Le Chamonix›. Es sieht aus, als sei es aus den französischen Alpen hierher verpflanzt worden. Ifrane ist ein beliebter Wintersportort mit einigen Skiliften. Wohl auch die einzige Gegend in Marokko, in der es Häuser mit Giebeldächern gibt statt mit Flachdächern.
Ansonsten haben wir uns vom Mittleren und Hohen Atlas wohl etwas verkehrte Vorstellungen gemacht. Wo es Berge gibt von mehr als 4’000m Höhe, muss es so ähnlich aussehen, wie in den Alpen. Das ist aber ein unbewusster Fehlschluss. Das Atlas-Gebirge gleicht eher grossen Hügels als den Alpen. Die Hügel sind allerdings sehr hoch und auch an manchen Stellen sehr zerklüftet. Auch das hat durchaus seine Reize, auch wenn es nicht sehr abwchslungsreich ist. Es bedeutet auch, dass es fast keine Kunstbauten braucht weder grössere Brücken noch Tunnel. Trotzdem gibt es Passstrassen mit Serpentinen und spektakulären Aussichten.
Der Vater des jetzigen Königs, Hassan II muss ein grosser Fan von Stauseen gewesen sein. Jedenfalls hat er jede Menge davon ins Atlas-Gebirge Bauen lassen. Es sind darunter sehr grosse mit gewaltigen Staumauern. Und natürlich gibt es auch versunkene Dörfer. Von einem schaut noch das Minarett aus dem Wasser.
Die Fahrt über das Atlasgebirge dauert etwas und nach einigen weiteren Halts erreichen wir die Ausläufer der Sahara in Merzouga. Dort erwartet uns ein wunderbares Kasbah-Hotel: Ksar Bicha. Um einen Pool herum stehen Sonnenschirme und wir haben ein recht grosses Zimmer allerdings bzw. zum Glück ohne direktes Tageslicht. Lediglich im Bad gibt es ein kleines Fenster zum Hof. Von hier geht es erst morgen in die Wüste, aber die Hitze ist schon da: 40 Grad und mehr zeigt das Handy.
So. 29. Sept. 2o19
Nach einem guten Frühstück vom reichhaltigen Buffet packen wir die Koffer, die im Bus verstaut werden. In die Wüste kommt nur ein Tagesrucksack mit. Vorher geniessen einige noch etwas den Pool, andere z.B. wir machen einen Ausflug mit einem Off-Roader in die nähere Umgebung sprich in die Wüste. Uns ist es wie querfeldein vorgekommen, aber der Fahrer kannte die Pisten und reizte sein Fahrzeug voll aus. Auch eine Show mit Gnaoua-Musikanten gehörte zum Programm.
Etwas nach 17.oo Uhr ging es dann ab in die Wüste Richtung Tanamoust m Rand de Erg Chebbi. Angesagt waren ca. zwei Stunden Reiten auf einem Dromedar. Das Wüstencamp war nicht luxeriös aber sehr gepflegt und sauber. Die geräumigen Zelte waren mit jeder Menge Teppichen ausgelegt und es gab sogar eine Steckdose. Am Rande des Camps standen drei WC-Häuschen und zwei Waschtische. Alles mit fliessendem Wasser und sehr sauber.
Abends kam dann noch eine Reisegruppe an und es war vorbei mit der Stille und leider auch mit der Sauberkeit der Toiletten. Dafür haben uns die Mitarbeiter des Camps mit einem Super-Abendessen verwöhnt. Natürlich gab es Tajine.
Mo. 30. Sept. 2o19
Heute haben wir uns im Lager Verwöhnen lassen anstatt mit den anderen noch einmal Dromedar zu reiten. Für sie ging es zu einer Beduinenfamilie im Erg Chebbi zum Mittagessen. Wir haben eine Tajine mit Ei und Tomaten im Nachbarcamp genossen. 40 Grad und mehr sind nicht für alles und auch nicht für jeden gut, so haben wir den Schatten der Zelte gesucht. In den Zelten war es sogar noch heisser. Toll waren jedoch die riesigen Sand-Dünen des Erg Chebbi und in der Nacht der Sternenhimmel
Di. 1. Okt. 2o19
Zum Frühstücken ging es mit den Off-Roadern zurück ins Hotel. Dort wartete schon der Bus auf uns und es ging zuerst nach Rissani, wo eine andere Reiseteilnehmerin fast einen Esel gekauft hätte. Den Markt in Rissani haben wir noch nicht als touristisch empfunden, aber er ist sicher auf dem Weg dorthin. Von Rissani ging es weiter die Strasse der tausend Kasbahs entlang bis ins
Oasenstädten Tinerhir. Unterwegs haben wir in El Khorbat das Berbermuseum besichtigt und dort auch gut gegessen.
Bevor es zum Hotel ging, gab es noch einen Abstecher zur Todra-Schlucht. An Ihrer schmalsten Stelle waren nicht nur Free-Climber unterwegs, sondern es gab auch eine grosse Mobilfunkantenne. Im Kasbah-Hotel Tizzarouine in Boulmane Dades hatten wir nicht nur super Zimmer mit gut funktionierenden Duschen, sondern auch ein gutes Buffet für das Abendessen. Auf die Dusche nach der Wüste haben sich wohl alle gefreut. Die Aussicht ins Tal des Dades konnten wir richtig erst am nächsten Tag beim Frühstück auf der Terasse geniessen.
Mi. 2. Okt. 2o19
Nach dem Frühstück ist eine Fahrt ins Dades Tal angesagt. Grüne Oasendörfer wechseln mit braunen Orten ab. Romantisch gefurchte Talwände rücken immer näher und die Motorradfahrer kündigen eine gut ausgebaute aber trotzdem abenteuerliche Serpentinenstrasse an. Diese führt am Ende des Tales steil bergauf zu einem Aussichtsrestaurant. Von dort konnten wir die Serpentinen und das Tal überblicken.
Zurück durchs Tal auf die Überlandstrasse; super in Schuss und oft schnurgerade. Abseits in einem Oasendorf waren wir Gäste einer Bauernfamilie: zwei Ehepaare, eine verwitwete Schwägerin und jede Menge Kinder. Nach einem einfachen aber sehr guten Mittagessen werden die Kinder wieder in die Schule gebracht und der Bauer zeigt uns Felder und Bewässerungssystem in der Oase.
Zurück auf der Überlandstrasse geht es nach Aït Benhaddou einer recht grossen Kasbah in einem Flusstal. Die Kasbah ist in den Hang gebaut, den wir durch enge Gassen hinaufsteigen. Die Geschäfte sind alle auf Touristen ausgerichtet und werden auch von Leuten betrieben, die hier nicht ansässig sind. Oft kann man die gleichen Produkte bewundern: made in prc?
Das Hotel La Kasbah war wohl einmal nicht schlecht, aber nicht nur die Saison ist vorbei, was man merkt. Da es gegen Abend heftig windet findet das Abendessen drinnen statt ohne blick uber den (noch) ausgetrockneten Fluss auf die Kasbah. Die Kulisse von Lawrence Von Arabien gibt es erst wieder beim Frühstück am nächsten Tag.
Do. 3. Okt. 2o19
Bei einem Schlenker in den Anti Atlas geht es heute zu einem Bauernhof, der Safran anbaut. In dem kleinen Laden im ersten Stock können wir an den Zeitungsausschnitten sehen, dass hier schon die halbe Welt Safran eingekauft hat. Der Shopkeeper war wohl etwas enttäuscht, dass wir nicht mehr Umsatz gebracht haben. Aber der Preis ist praktisch der selbe wie bei uns.
Mittags haben wir an einer Art Raststätte gehalten. Hier haben wir es wie die Marokkaner gemacht. Fleisch gekauft und grilen lassen. Esw war nur lecker. Die WC-Anlage war gross und top-sauber. Leider alles französische WCs ohne fliessendes Wasser. Dafür war ein Brunnen davor mit fliessendem Wasser, in dem man nicht nur die Füsse waschen konnte. Hier stand auch ein baumartiger Ständer für kleine Eimer mit Wasser. Wer einen auf dem WC benutzt, füllt ihn hier wieder auf und hängt ihn in den Baum. Also doch ein «W»C – wenn man damit umzugehen weiss.
Das Riad Ain Khadra für die Nacht war nur wenig neben der Überlandstrasse, die wir trotzdem nicht gehört haben. Ein sehr schönes Hotel mit guten geräumigen Zimmern. Da es ein Franzose betreibt war das Abendessen französisch inspiriert. Im Pool war viel Platz, da wir die einzigen Gäste waren. Dort gab es anderntags dann auch ein Super Frühstück, so dass wir gar nicht mehr weg wollten.
Fr. 4. Okt. 2o19
Durch Argan-Wälder mit Ziegen auf den Bäumen geht es weiter Richtung Atlantik. Agadir haben wir buchstäblich links im Nebel liegen lassen. Auf der Küstenstrasse nach Essaouira haben wir in einem Strandlokal in Taghazoute Mittagspause gemacht. Am Nachbartisch frühstückten einige ältere Männer in Hells-Angels-Kluft. Wie sich herausstellte waren es kanadische Biker aus Quebec, die ihre Harleys gleich mitgebracht hatten.
Dann ging es dann durch Argan-Wälder weiter. Eine Argan-Manufaktur haben wir ebenfalls besichtigt. Für die Kosmetik-Industrie wird das Arganöl hier noch von Hand gewonnen – eine mühselige und anstrengende Arbeit, die nur von Frauen gemacht wird.
Nachmittags erreichten wir Essaouira. Windig und feucht, gefühlt richtig kalt gegenüber dem Rest der Rundreise. Von den Portugiesen begründetet heute ein grosser Fischereihafen mit entsprechendem Betrieb. Ansonsten eine hübsche Stadt mit überschaubaren Souks. Der Libanese, in den alle Wollten war nicht so das. Dafür war das gut gelegene Riad Maison du Sud romantisch aber auch ok. Wir hatten ein Zimmer über zwei Stockwerke mit Fenstern zum Innenhof. Haben trotzdem gut geschlafen.
Sa. 5. Okt. 2o19
Heute Haben wir Essaouira auf eigene Faust unsicher gemacht. Zuerst war natürlich der Hafen dran. Frischer Fisch für alle auch für die Möwen, die am Atlantik etwas grösser sind. Alles bei einer steifen Brise aus Westen. Dann haben wir im Stoff-Souk natürlich einen Stoffhändler mit edlen englischen Wollstoffen gefunden. Und wir sind durch den Schmuck-Souk gegangen. Tollen Silberschmuck gibt es hier. Zum Glück öffnen die meisten Läden erst Nachmittags.
Mittag haben wir auf dem grossen Platz am Hafen gegessen. Auf dem Platz gaben Gaukler eine Vorstellung und am Rand des Platzes gab es Live-Musik dazu. Am Nachmittag habe ich mich unters Messer begeben und mich rasieren lassen. Der ältere Herr hatte seinen Barbierladen nicht weit vom Hotel und hat einen Super Job gemacht.
So. 6. Okt. 2o19
Nach dem Frühstück ging es weiter Richtung Marrakesch. Auf der gut ausgebauten Schnellstrasse geht das recht flott. Unterwegs gab es Fake-Ziegen auf Argan-Bäumen, die von asiatischen Touristen natürlich fotografiert wurden. Ausserdem war vormittags eine Weinprobe in einem kleinen Weingut eingeplant. Alles wie in Süd-Frankreich: die Reben, die Produktion und auch die Anlage. – Der einzige Flop auf der Rundreise. Sonntags morgens um neun mag ich keinen Wein probieren, egal wie er schmeckt. Also auch ein Flop für den (französischen) Weinbauern.
Am frühen Nachmittag kamen wir in Marrakesch an. Gegenüber der grossen Koutoubia-Moschee ging es auf eine gepflegte Terrasse zum Mittagessen. Wir merkten die rote Stadt ist etwas teurer als der Rest von Marokko, auch eine Auswirkung des Tourismus. Ansonsten war das Essen Super bei strahlendem Sonnenschein und Blick auf Moschee und Park drumherum.
Ein erster Rundgang durch die Altstadt führte durch die Souks zum Djemaa el Fna dem Platz der Gehängten bzw. der Gaukler. Auf der Terrasse des Café Glacier gab es Kaffee (petit noir) bzw. Tee. Dann ging es zurück zum Bus und zum Hotel Les Trois Palmiers. Ein typisches Business-Hotel, aber durchaus mit marokkanischem Stil. Gelegen in der Ville Nouvelle ist es nicht weit zu deren Zentrum. Nicht mehr ganz neu aber total in Ordnung und mit sehr bemühtem Personal.
Mo. 7. Okt. 2o19
Manche Touris benehmen sich voll daneben. Knappe Shorts und BH bei min. 120 KG ist schon etwas krass in einem Land wie Marokko, auch in Marrakesch und auch wenn es heiss ist. Gesehen im Park neben der Koutoubia-Moschee, wo es nach dem Frühstück hinging. Dann haben wir den El Bahia-Palast besichtigt. Tolles Kunsthandwerk im maurischen Stil aber jede Menge Touristen. Bei den Saadier-Gräbern war es besser mit den Touris. Natürlich waren die Durchblicke heiss umlagert, durch die die besten Fotos auf die Gräber möglich waren. Dabei sehen sie recht schlicht fast schmucklos aus. Interessant sind eher die Gebäulichkeiten. Die Gräber stammen zwar aus dem 17. Jahrhundert, wurden aber von dem ersten Alawiden-Sultan Mulai Ismail eingemauert, um sie dem Vergessen anheim zu geben. 197 wurden Sie durch einen Zufall wiederentdeckt und in den letzten Jahren Restauriert und mit einer Gartenanlage versehen.
Der Rundgang durch die Altstadt führte bei verschiedenen Handwerkern vorbei und endete auf dem Djemaa el Fna. Abends haben wir für das Abschlussessen mit der Gruppe ein schönes Grill-Restaurant in der Ville Nouvelle gefunden: La rôtisserie de la paix. In dem schönen Garten haben wir einen gemütlichen Abend miteinander verbracht.
Di. 8. Okt. bis Sa. 12. Okt. 2o19
In aller Herrgottsfrühe sind die übrigen Mitreisenden auf den Flugplatz gebracht worden. Das gleiche steht uns für den kommenden Samstag bevor, Flug: Marrakesch – Casablanca – Frankfurt a.M.
Bis dahin haben wir Marrakesch auf eigene Faust unsicher gemacht. Das Ticket für den roten Doppeldeckerbus der Stadt-Rundfahrt gilt an zwei aufeinanderfolgenden Tagen, das haben wir also gemacht. Dabei sind wir noch einmal durch die Altstadt und haben nicht weit vom El Bahia-Palast an einem kleinen Platz mit einem Matratzengeschäft im Restaurant Kssat Laze bei toller Aussicht auf das Treiben dort gut zu Mittag gegessen. Kleiner aber auch schöner als den El Bahia-Palast fanden wir das Dar-Si-Said-Museum. Es ist ebenfalls ein alter Stadtpalast mit einem schönem Garten als Innenhof und tollen Schnitzereien und ebensolchen Stuckarbeiten. Vor allem aber beherbergt es eine unglaubliche Sammlung von Tepichen. Wir konnten uns fast nicht satt sehen.
Von der Altstadt kann man gut zur Ville Nouvelle und damit zum Hotel zu Fuss gehen. Wir kennen jetzt ein paar Cafés auf dem Weg. Unterwegs hat es moderne Kunst vom feinsten. Natürlich haben wir den Jardin Majorelle besichtigt. Es handelt sich um einen botanischen Garten, der zu Beginn des 2o. Jahrhunderts von einem M. Majorelle angelegt wurde und von Yves Saint Laurent wieder in Schuss gebracht wurde. Je mehr es gegen Mittag ging desto mehr Touristen hatte es. Wir sind dann zum nahen Yves Saint Laurent Museum. Architektur vom Feinsten und natürlich eine hervorragende Präsentation seiner Mode – aber auch Touris zum abgewöhnen.
Für das Abendessen haben wir zwischen Hotel und Jardin Majorelle ein kleines Restaurant an einer belebten Kreuzung gefunden. Als wir zum zweiten mal dorthin kamen waren wir schon fast Stammgäste und wurden entsprechend verwöhnt. Aber auch an der grossen Kreuzung beim Jardin 16 Novembre kann man gut im Elite restaurant cafe guilez sitzen, die Passanten beobachten, auch die Gäste und gut zu Abend essen.
Am Samstag ging es zurück mit der gleichen Flugverbindung, wie beim Rest der Gruppe. Puh, so früh am morgen, aber es hat alles geklappt. Für den Flughafen-Transfer hatten wir einen eigenen Ducato 16-Plätzer. Der Flughafen von Marrakesch ist toll. Neu und Super-Architektur. – Und alle Preise in EUR angeschrieben.